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„Da traten Pharisäer an ihn heran, die ihn auf die Probe stellen wollten, und legten ihm die Frage vor: „Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grunde entlassen (oder: sich von seiner Frau scheiden)?” 4 Er gab ihnen zur Antwort: „Habt ihr nicht gelesen (1. Mos. 1,27), daß der Schöpfer die Menschen von Anfang an als Mann und Weib geschaffen 5 und gesagt hat (1. Mos. 2,24): ‘Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und die beiden werden ein Fleisch sein’?” (Matthäus 19:3-5).
Nachdem Jesus seine Belehrungen in Galiläa beendet hatte – vor seiner Auferstehung ist es das letzte Mal, dass er sich dort aufgehalten hat –, macht er sich auf den Weg nach Judäa, wahrscheinlich in die Nähe von Jericho. Wieder war er von einer großen Menschenmenge umgeben. Und was tat er? Er heilte, sowohl geistig als sicherlich auch physisch. Mit anderen Worten, er diente ihnen. Immer wieder eine Aufforderung an uns, es ihm gleichzutun.
Matthäus 19 (siehe auch Markus 10:1-12) beginnt mit dem Bericht über eine Diskussion zwischen Jesus und einigen Pharisäern, die auch zu ihm kommen, aber nicht um geheilt zu werden, oder Bündnisse mit ihm zu schließen. Sie kamen wieder einmal, um ihm eine Falle zu stellen, indem sie ihn nach seiner Meinung zur Scheidung fragten (Matthäus 19:3).
Warum fragten sie ihn danach? Es gibt innerhalb der beiden Denkschulen Schammai (sehr konservativ in der Interpretation der 613 Gesetze in der Thora) und Hillel (sehr liberal), eine Debatte über Deuteronomium 24:1-4. Die Schule von Schammai interpretiert diese Verse so, dass ein Scheidebrief nur im Fall eines Ehebruchs gerechtfertigt sei, die Schule von Hillel meint hingegen, dass eine Scheidung aus jeglichem Grund möglich sei. Die Pharisäer wollen, dass Jesus Partei ergreift. Sie betrachten diesen Punkt von der Trennung aus, Jesus allerdings von der Vereinigung von Mann und Frau, besonders im Zusammenhang mit dem Bündnis der Ehe. Hierbei geht es Jesus nicht alleine um die Verbindung bzw. Trennung von Mann und Frau, sondern auch um die von Mensch und Gott.
Jesus antwortet, dass Moses die Scheidung lediglich aufgrund der Härte des Herzens erlaubt habe, aber dass Gott von Anfang an Mann und Frau (Mensch und Gott) als unauflösliche Einheit geschaffen habe. Aus diesem Grund liegt der Zuständigkeitsbereich in Sachen Trennung nicht beim Menschen.
Bei diesem Schriftstudium wurde ich auf die Eheschließung für alle Zeit und Ewigkeit im Haus des Herrn aufmerksam gemacht. Schau dir hierzu das Bild des Siegelungsraumes an. Mann und Frau knien am Altar und schließen mit Gott ein Bündnis. Wozu ist ein Altar üblicherweise gedacht? Um Opfer zu bringen. Hier knien nun diese beiden und versprechen einander und gegenüber Gott Opfer zu bringen. Ihre Hände liegen verschränkt auf dem Altar. Der Altar ist symbolisch Jesus Christus. Der Bund wird also zwischen den beiden gleichberechtigten Partnern (lies gerne diese Ansprache von Elder Ulisses Soares) und Jesus geschlossen, und Jesus segnet ihn.
Mit ihrer weiteren Diskussion verfehlten die Pharisäer weiterhin den Kernpunkt des Ehebündnisses, indem sie fragten, warum denn Mose diese Möglichkeit der Trennung dann überhaupt eingeführt hat. Die Antwort Jesu lesen wir im Vers 8: mit Rücksicht auf unsere Herzenshärte (Matthäus 19:7-8).
Ich lerne, am Altar knien zwei gleichberechtigte Partner, haben ihre Hände auf demselben verbunden liegend, versprechen gegenseitige Opfer und zwischen ihnen befindet sich Jesus im Symbol des Altars, der dieses Bündnis zwischen ihnen und ihm segnet. Dieses Bündnis zwischen Mann und Frau, aber auch zwischen diesen und Jesus, ist von Gott gegeben. In Seiner Zuständigkeit liegt die Schließung des Bündnisses, und wenn notwendig, auch die Trennung.
Welche Lehren ziehst du aus den Versen 3-12?