Sacharja
(Bild: Quelle)
„Im achten Monat (oder: Am achten Neumond), im zweiten Regierungsjahre des Darius**), erging das Wort des HErrn an den Propheten Sacharja, den Sohn Berechja’s, des Sohnes Iddo’s, folgendermaßen: 2 ¶ „Der HErr ist gegen (oder: über) eure Väter schwer erzürnt gewesen.” (Sacharja 1:1-2).
Wir kommen zum elften der zwölf kleinen Propheten, Sacharja, oder auch Zacharias geschrieben. Er entstammt wie Ezechiel einer priesterlichen Familie. Der Prophet Sacharja (»Der Herr gedenkt«) ist der bedeutendste der nachexilischen Propheten; er war vermutlich Priester (Nehemia 12:12,16) und wurde offensichtlich, wenn der Bezug stimmt, von den Juden später umgebracht (Matthäus 23:35). Sacharja tritt in einer Zeit auf, in der sich die Hoffnungen auf eine schnelle und großartige Restauration Israels nicht erfüllt haben und in der der zweite Tempel noch nicht eingeweiht ist (515 v. Chr.). Er begann seinen Dienst wie Haggai im Jahr 520 v. Chr. (Esra 5:1; 6:14), knapp zwanzig Jahre nach dem Ende des »Babylonischen Exils«. Aber seine Prophetien haben eine wesentlich weitere Perspektive als die Haggais. Der erste Teil des Buches enthält Sacharjas datierte Botschaften während des Tempelbaus (Kapitel 1-8); der zweite Teil dann undatierte, vermutlich einige Zeit später geoffenbarte Botschaften über die künftige Herrlichkeit des Messias (Kapitel 9-14). Die Offenbarungen des Herrn durch Sacharja beginnen mit einem Aufruf zur Umkehr (Kapitel 1:1-6). Danach spricht der Herr zu Sacharja in acht nächtlichen Visionen. Diese haben alle tröstenden Charakter und sollen den bedrängten und entmutigten Juden zeigen, dass Gott noch eine Zukunft für sein Volk hat. Diese zukünftige Wiederherstellung Israels und Jerusalems ist unauflöslich mit dem Kommen des Messias verbunden, der hier »Spross« genannt wird (Kapitel 3:8). In Kapitel 7-8 wird die Anfrage einiger Juden wegen ihres Fastens vom Herrn genutzt, um den Überrest von Juda zu ermahnen und zu ermuntern. Im letzten Teil (Kapitel 9-14) gibt Sacharja zwei Botschaften weiter, die die Friedensherrschaft des Messias zum Inhalt haben. In der ersten Botschaft (Kapitel 9-11) wird die Ankündigung des Gerichts über die Feinde Israels verbunden mit der Ankündigung des ersten Kommens des Messias: „Siehe, dein König kommt zu dir …“ (Kapitel 9:9; Matthäus 21:5). Im elften Kapitel wird die Verwerfung des Messias angedeutet. Der zweite Ausspruch (Kapitel 12-14) ist von großer Bedeutung für die Endzeit: Jerusalem soll zum Laststein und Taumelbecher für alle Völker werden, und dann wird das zweite Kommen des Messias erfolgen, und Israel wird ihn erkennen und zu ihm umkehren: „so daß sie auf den hinblicken werden, den sie durchbohrt haben” (Sacharja 12:10). Im dreizehnten Kapitel wird der Tod des Messias angekündigt: „Schwert, mache dich auf gegen meinen Hirten …“ (Sacharja 13:7), und das Läuterungsgericht über Israel. Darauf folgt die sichtbare Ankunft des Herrn, des Messias, auf dem Ölberg, der Israel aus seiner Drangsal erretten wird (Kapitel 14).
Der Herr ist gegen (oder: über) eure Väter schwer erzürnt gewesen. Ich lerne, der Herr war erzürnt wegen des Übeltuns der Vorfahren Judas, die gegen ihn rebelliert hatten. Dessen Nachkommen, aber genauso uns, fordert er auf, ihrem Beispiel nicht zu folgen, sondern uns ihm zuzuwenden, also uns von Übeltun abzuwenden, Umkehr zu üben, wo wir gefehlt haben. Wenn wir das tun, verspricht er uns, dass er sich auch uns zuwenden wird. Welch wunderbare Zusage.
Welche Aufforderung entnimmst du diesen ersten Worten Sacharjas für dich?