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“Juble, du Kinderlose, die nicht Mutter geworden ist; brich in Jubel aus und jauchze, die du keine Geburtsschmerzen hast kennen gelernt! denn „die Kinder der Einsamen (oder: Alleinstehenden) werden zahlreicher sein als die Kinder der Verehelichten”, ist der Ausspruch des HErrn.” (Jesaja 54:1).
Juble, du Kinderlose, die nicht Mutter geworden ist. Wieder so ein Vers, der mich zum Grübeln bringt, weil ich ihn nicht auf Anhieb verstehe. Nach ein wenig Recherche erkenne ich, dass Paulus im Brief an die Galater genau diesen Vers aus Jesaja zitiert (Galater 4:27). Im Vers 21 fragt Paulus seine Zuhörer, die gerne unter dem Gesetz stehen möchten, ob sie es nicht verstehen. Ja, auch ich gehöre zu jenen, die diese Schriftstelle nicht verstehen, also versuche ich es mit den nächsten Versen im Galater.
Paulus greift auf die Erzählung aus Genesis 21:2-9 zurück, wo es um zwei Frauen Abrahams geht. Die eine war unfruchtbar und gab ihrem Mann die andere, dass sie von ihr Nachwuchs bekommen könne. Die erste war Sara (die Freie), die andere deren Magd Hagar (die Sklavin). Der ersten wurde später vom Herrn verheißen, einen Sohn zu bekommen (Isaak; Genesis 17:19), zunächst war ihr Schoß aber verschlossen und ihre Magd sollte für sie einen Sohn bekommen (Ismael; Genesis 16:15). Wie ich in Galater 4:24-26 lese, handelt es sich um ein Bildnis: Die beiden Frauen stellen zwei Bündnisse dar. Das eine Bündnis vom Berg Sinai, das in die Sklaverei hineingebiert, welches Hagar ist, und Hagar heißt der Berg Sinai in Arabien; sie entspricht dem jetzigen weltlichen Jerusalem, denn dieses ist mit seinen Kindern in Sklaverei. Das zweite Bündnis ist das geistige Jerusalem, oder auch Zion, das von oben kommen wird (siehe hier). Dieses ist frei und unsere Mutter, die jubeln soll. Ich lerne, in diesem Kapitel 54 spricht Christus zu seinen zerstreuten und in Gefangenschaft lebenden Kindern Israels, und vergleicht seine Beziehung zu ihnen mit einer Ehe. Eine Zeitlang hatten sich die Kinder vom Herrn getrennt, aber der Herr wird sie wieder liebevoll empfangen (Jesaja 54:5-8). Das kann ich ebenso auf mich beziehen. Wenn ich mich vom Herrn abwende, wird er mit ausgebreiteten Armen liebevoll darauf warten, dass ich mich ihm wieder zuwende, er wird mich nicht verwerfen. In den Versen 1-3 spricht der Herr über das Wachstum, das das Haus Israel während seiner Sammlung in unseren Tagen erleben würde. Wir sollen dazu beitragen, indem wir alle herzlich in der Kirche des Herrn willkommen heißen, dem Raum unseres Zeltes, den wir erweitern sollen.
Wie verstehst du die obige Schriftstelle?