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„Die Benjaminiten befolgten die Weisung: sie holten sich die erforderliche Zahl von Frauen aus den tanzenden Mädchen, die sie raubten, kehrten dann in ihren Erbbesitz zurück, bauten die Ortschaften wieder auf und ließen sich darin nieder.“ (Richter 21:23).
Sie holten sich die erforderliche Zahl von Frauen aus den tanzenden Mädchen, die sie raubten. Was war passiert, dass Mädchen geraubt wurden? Ein Levit der im hintersten Teil des Gebirges Efraim lebte, hatte eine Nebenfrau aus Jerusalem. Sie wurde zornig auf ihn und ging in ihr Elternhaus zurück. Ihr Mann zog ihr hinterher, wurde im Hause seines Schwiegervaters freundlich aufgenommen und reiste nach einigen Übernachtungen mit seiner Nebenfrau wieder zurück. In Gibea machten sie Rast. Außer einem alten Mann wollte ihn keiner bei sich nächtigen lassen. Die Benjamiter, die dort lebten, kamen des Nachts an dessen Haus, forderten ihn auf, den Fremden herauszugeben, damit sie mit ihm ihren `Mutwillen´ treiben könnten. Der alte Mann wollte dies nicht zulassen. Stattdessen bot er ihnen seine jungfräuliche Tochter und die Nebenfrau seines Gastes an. Das wollte das Gesindel aber nicht. So brachte der Levit seine Nebenfrau hinaus und sie missbrauchten diese, bis sie tot vor der Tür liegen blieb. Der Levit nahm sie zu sich nach Hause, zerstückelte den Leichnam in zwölf Teile und schickte je einen an jeden Stamm. Daraufhin schlossen sich die Stämme zusammen und gingen nach Beratung gegen die Benjaminiter vor, bis nur noch einige Männer übrig waren. Für sie suchten sie nun Frauen, damit der Stamm erhalten bleiben könnte, fanden unter sich aber nicht genügend und sagten, der Rest solle sich bei dem alljährlichen Fest in Silo auf die Lauer legen und Töchter Silos rauben, wenn sie den Tanz verließen. So taten es die Benjaminiter und alle Parteien zogen wieder in ihre Heimat (ganz grob um die 1100 v. Chr.).
Diese Begebenheit beendet das Buch der Richter und erinnert mich an entsprechende Begebenheiten im Alten Testament und im Buch Mormon. Die Herausforderung des Mannes um ihren `Mutwillen´ an ihm zu verüben finde ich bei der Beherbergung der drei Engel in Sodom durch Lot wieder (wohl um die 1650 v. Chr.; Genesis 19:1-9). Den Frauenraub finde ich bei den Priestern des gottlosen Königs Noa wieder. Diese hatten sich in der Wildnis versteckt und trauten sich nicht wieder in die Stadt Nephi zu ihren Familien zurückzukehren. Sie entdeckten eine Stelle, wo sich die Töchter der Lamaniten versammelten, um zu singen, zu tanzen und sich zu vergnügen. Als diese sich dort vergnügten, kamen die Priester aus ihrem Versteck und entführten vierundzwanzig von ihnen mit in die Wildnis (um die 145 v. Chr.; Mosia 20:1-5). Ich lerne, es gibt in unterschiedlichen Zeitaltern ähnliche Verhaltensweisen der Menschen. Ich sollte daraus Schlüsse ziehen, um nicht dieselben Gleise zu befahren.
Was lernst du aus gemachten Fehlern deiner Vorfahren?