Jakob und Esau treffen sich wieder
(Bild: Quelle)
„Ach, errette mich nun aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus! Denn ich bin in Angst vor ihm, dass er kommt und uns erschlägt, die Mütter samt den Kindern!“ (Genesis 32:11).
Errette mich nun aus der Hand meines Bruders. Isaak hatte seinem Sohn Jakob dasselbe Gebot gegeben, wie sein Vater Abram ihm gegeben hatte, nämlich keine Kanaaniterin zu heiraten. Auch er sollte zurück in ihre ursprüngliche Heimat in Nordmesopotamien ziehen, um eine Tochter aus dem Hause Labans, des Bruders seiner Mutter Sara, zu heiraten. Die Geschichte wurde etwas komplizierter als gedacht. Sein Onkel Laban haute ihn nämlich übers Ohr. Aufgrund seines siebenjährigen Dienstes wollte Jakob dessen ältere Tochter Rahel ehelichen, was Laban auch zusagte, um ihm dann aber in der Hochzeitsnacht seine jüngere Tochter Lea unterzujubeln (Genesis 29:23). Weitere sieben Jahre arbeitete Jakob dann um Rahel, danach diente er nochmals sechs Jahre um das Kleinvieh Labans (Genesis 31:41). Nach 20 Jahren Dienst bei Laban, segnete ihn Gott aber auch sehr mit Reichtum, mit dem er sich allerdings samt seinen Frauen und Kindern, bei Nacht und Nebel aus dem Staub machen musste (Genesis 30:43; Genesis 31:3,21).
Als er nun mit seinem Tross wieder in die Gegend seiner zweiten Heimat Kanaan kam, überkam ihn Angst bezüglich seines Bruders Esau, den er ja um dessen Erstgeburtsrecht und -segen gebracht hatte (eigentlich war es ja des Herrn Wille), und der ihn hätte töten wollen (Genesis 27:41). Also betete Jakob um die Hilfe des Herrn (Genesis 32:11). Ich lerne, er betete nicht nur, sondern traf auch selber Vorkehrungen. Zum einen schickte er eine Truppe voraus, um die Lage sondieren zu lassen. Die kam mit der Meldung zurück, dass sich sein Bruder mit einer großen Truppe von vierhundert Mann auf den Weg, ihm entgegen machte (Genesis 32:6). Das schürte natürlich in ihm den Verdacht, dass dies nicht in friedlicher Absicht geschah. Demzufolge unterteilte er seinen Tross in drei Gruppen, die er mit entsprechendem Abstand zueinander wandern ließ. So meinte er einen evtl. Verlust minimieren zu können. Außerdem sonderte er eine riesige Herde als Versöhnungsgeschenk für Esau ab (Genesis 32:13). Alle Sorge umsonst, der Herr hatte sein Versprechen, Jakob zu beschützen, eingehalten. Als er auf seinen Bruder traf, geschah das Unerwartete, dieser „… eilte ihm entgegen und umarmte ihn, fiel ihm um den Hals und küsste ihn, und sie weinten beide.“ (Genesis 33:4). Gott hält seine Versprechen, wenn wir ihm gehorsam erweisen! Wenn ich Gott um etwas bitte, muss ich mich selber auch um einen Lösungsweg bemühen. Ich muss vergebungsbereit sein, wie Esau.
Welche Lehren ziehst du aus dieser Begebenheit?