Als Flüchtling ins Ammoniterland vertrieben

(Bild: Quelle)

Jason, der seinen eigenen Bruder hinterlistig verdrängt hatte, wurde nun selbst durch einen anderen hinterlistig verdrängt und als Flüchtling ins Ammoniterland vertrieben.“ (2. Makkabäer 4:26).

Als Flüchtling ins Ammoniterland vertrieben. In der Einheitsübersetzung finde ich den Begriff `Flüchtling´ sechsmal. Im oben zitierten Vers ist ein solcher Flüchtling, Jason. Dieser war ein hellenisierter Jude (Hellenisten haben unter Abwendung von ihrem Glauben an den alleinigen lebenden Gott, die antike griechische Kultur übernommen) und Bruder des damaligen Hohepriesters Onias III. Jason sorgte beim König dafür, dass ihm das Amt des Hohepriesters übertragen wurde, und löste somit seinen Bruder im Amt ab. Jason trieb unter den Juden die Hellenisierung voran. Von einem weiteren hellenisierten Juden namens Menelaos wurde Jason um 172 v. Chr. selber aus dem Amt vertrieben. Die Intrigen gingen weiter und Jason versuchte seine alte Stellung gewaltsam wieder zurückzuerlangen. In all diesen Machtkämpfen war Jason zeitweise ein Vertriebener, ein `Flüchtling´.

Flüchtlinge sind also keine neuzeitliche Erscheinung. Sie gab es schon seit Menschheitsbeginn. Waren Adam und Eva nicht aus dem Garten Eden vertrieben, in die einsame und öde Welt (1. Mose 3:23-24)? Sollte Abraham nicht aus seinem Geburtsland Ur in Chaldäa ausziehen und war er dann in Kanaan nicht ein Flüchtling (1. Mose 11:31; 1. Mose 15:7)? Mussten nicht unzählbare Scharen von Menschen nach Kriegen ihre angestammten Wohnsitze verlassen und in einer fremden Gegend neu anfangen, unter anderen Menschen, meist ohne Hab und Gut, auf deren Hilfe angewiesen? Der Herr gab seinem Volk vor, wie es mit `Fremden´ umgehen sollte (siehe 3. Mose 19:34). Denken wir nur an den Oktober 2015 und den diese Problematik prägenden Satz „Wir schaffen das“. Wie gehen wir, und insbesondere wir als Christen, als Alteingesessene, meinend dieses Land gehöre uns, mit Zuzüglern, Flüchtlingen, um? Das oberste Gebot zeigt uns auf, was der Vater im Himmel von uns erwartet: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Lukas 10:27). Hilfsorganisationen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage tragen dazu bei, dieses Gebot der Liebe zu erfüllen. Lies beispielhaft gerne den Artikel „Relief Society Leaders Visit Refugee Camp in Middle East“ (Tipp für jene, die des Englischen nicht so mächtig sind: Im Google Chrome Browser auf der entsprechenden Internetseite, ein Rechtsklick mit der Maus, und im sich geöffneten kleinen Fenster auf `Auf Deutsch übersetzen´ klicken). Ich lerne, wir alle sind doch nichts anderes als Flüchtlinge. Die einen vielleicht aufgrund ihrer Eltern, die ihre `Heimat´ verlassen mussten, die anderen, weil sie direkt aufgrund Krieg oder Not ihr Land verlassen mussten, um anderswo neu zu beginnen. Diesen Menschen muss ich Hilfe leisten. Ich tue es indem ich den Fond für humanitäre Hilfe der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage unterstütze.

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4 thoughts on “Als Flüchtling ins Ammoniterland vertrieben

  1. Ich hab nur eine Voraussetzung was die Flüchtlinge betrifft. Da wo sie leben, müssen sie sich an die Gesetze des Landes halten. Außerdem gibt es keine Flüchtlinge oder unterschiedliche Hautfarben und so weiter. Alles Menschen gehört die Erde und alle haben die gleichen Rechte – eigentlich. Man muß nur den Menschen und sein Benehmen sehen und nicht seine Herkunft oder seine Hautfarbe.

  2. Natürlich helfen wir Flüchtlingen, die vor Krieg und Gewalt oder vor Hunger und Ausbeutung fliehen und sich nach Frieden sehnen. Ich habe zusammen mit meiner Frau Flüchtlingen geholfen, seit die Cap Anamur vietnamesische Boat-People gerettet hat. Dabei habe ich viel über andere Kulturen und Länder gelernt. Und ich habe mit der Zeit begriffen, wie gut wir es hier haben, wo wir seit mehr als 76 Jahren in Frieden und Freiheit leben. Das ist us nicht bewusst, weil wir es nicht anders kennen, aber in anderen Teilen der Welt gehen Menschen großen Risiken ein, um eine solche Situation zu erreichen. Ich verstehe, dass diese Vertriebenen hierher wollen, es gibt kaum einen besseren Platz auf der Welt.

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