Veranschaulichung von Rawls‘ Schleier des Nichtwissens
(Bild: Quelle)
Über das Haus Israel sagt der Herr weiter zu Moroni: „Siehe, wenn ihr jenen Schleier des Unglaubens zerreißt, der euch in eurem furchtbaren Zustand der Schlechtigkeit und der Herzenshärte und der Sinnesverblendung verharren lässt, dann wird das Große und Wunderbare, was von der Grundlegung der Welt an vor euch verborgen war – ja, wenn ihr den Vater mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist in meinem Namen anruft, dann werdet ihr wissen, dass der Vater des Bundes gedacht hat, den er für eure Väter gemacht hat, o Haus Israel.“ (Ether 4:15).
Wenn ihr jenen Schleier des Unglaubens zerreißt. Was ist ein `Schleier des Unglaubens`?
Was bewegt uns denn dazu etwas zu tun? Nehmen wir an, ich möchte gerne eigene Tomaten ernten. Würde ich irgendetwas in Richtung meines Zieles unternehmen, wenn ich nicht davon ausgehen würde, dass dieses Handeln auch zum Ziel führt? Ich setze also Glauben und Vertrauen darein, dass der Kern einer Tomate, den ich in ein Töpfchen mit passender Erde verstecke, nach geraumer Zeit einen Stängel durch die Erde schiebt, der nach und nach zu einer Pflanze wird, die die begehrte Frucht hervorbringt? Glaube ist also die Grundlage jeden Handelns. Genauso verhält es sich im geistigen Sinn. Übe ich keinen Glauben an Christus aus, werde ich den `Schleier des Unglaubens´ nicht zerreißen und somit in `geistiger Finsternis´ verweilen, unwissend umhertappen und mich an jedem Hindernis anstoßen. Wende ich aber Glauben an, indem ich Schlechtigkeit ablege, mein starres Herz erweiche und meinen Sinn für geistige Erfahrungen öffne, zerreiße ich diesen Schleier. Damit habe ich das Samenkorn gelegt, das mithilfe des Heiligen Geistes zu sprießen beginnt, und zu immer größerem Wissen heranwachsen wird, bis hin zu Wissen, das zwar schon zuzeiten der Grundlegung der Welt existierte, für mich aber bis dahin verborgen war. Wenn nun in einem solchen Zustand Mitglieder des Hauses Israels Gott im Namens von Jesus Christus anrufen, werden sie erfahren, dass sie heute in der Zeit leben, in der er des Bundes gedenkt, den er mit ihren Stammvätern Abraham, Isaak und Jakob, einst geschlossen hat.
Was meinst du, inwiefern hat der Vater des Bundes gedacht, den er mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hat?