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Das Gespräch zwischen Jareds Bruder und dem Herrn setzt sich fort, indem Jareds Bruder die Frage des Herrn, ob er mehr als seinen Finger gesehen habe (Ether 3:9), beantwortet: „… Nein; Herr, zeige dich mir! 11 Und der Herr sprach zu ihm: Glaubst du die Worte, die ich sprechen werde? 12 Und er antwortete: Ja, Herr, ich weiß, dass du die Wahrheit sprichst, denn du bist ein Gott der Wahrheit und kannst nicht lügen.“ (Ether 3:10-12).
Glaubst du die Worte, die ich sprechen werde? Der Herr stellt gerne Fragen, um unseren Wissensstand zu testen. Nicht, weil er ihn nicht kennen würde, sondern er uns dazu bringen möchte, uns selbst zu hinterfragen. So denke ich an das sehr bekannte Beispiel, in dem der Herr den Simon Petrus dreimal fragt: „… liebst du mich? …“ und dieser ob der dreimaligen Wiederholung der Frage traurig wurde und antwortete: „… Herr, du weißt, dass ich dich liebe …“.
Fragen sind einerseits ein notwendiges Werkzeug um sicherstellen zu können, ob man richtig verstanden worden ist, andererseits den Gefragten anzuregen etwas zu überdenken. Aber der Fragesteller kann auch im Sinn haben, mit der Antwort auf eine Frage, sich selber bestätigt zu sehen. Natürlich stellt man auch Fragen, um etwas zu lernen. Nachdem der Herr alles weiß, wollte er wohl im Falle von Jareds Bruder ihn selber veranlassen darüber nachzudenken, wie es sich mit der Glaubwürdigkeit der Worte, die er spricht, verhält. Und Jareds Bruder stellte fest, dass Gott ein Gott der Wahrheit ist, der nicht lügen kann. Ihm war offensichtlich klar, dass `falsche oder unehrliche Aussagen in der Absicht zu täuschen´ nur von demjenigen ausgehen können, der `der Vater aller Lügen´ ist, nämlich dem Gegenpart Gottes (Köstliche Perle Mose 4:4). So lerne ich, dass ich mich ebenso hinterfragen soll, ob ich wirklich an die Worte glaube, die der Herr, und sei es auch nur durch seine Diener (Lehre und Bündnisse 1:38), spricht. Wenn meine Antwort der des Bruders Jareds ähnelt, dann muss ich auch mit all meinen Kräften bemüht sein, nach seinen Worten zu handeln, ansonsten bin ich selber ein Lügner (1. Johannes 4:20).
Wie gehst du mit Fragen um, die dir helfen sollen, deine Einstellung zu etwas zu reflektieren?