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Wir lesen, dass Jareds Bruder der Bitte Jareds nachkam: „Und es begab sich: Jareds Bruder schrie zum Herrn, und der Herr hatte Mitleid mit Jared; darum verwirrte er die Sprache Jareds nicht; und Jared und sein Bruder wurden nicht verwirrt.“ (Ether 1:35).
Der Herr hatte Mitleid mit Jared. Wenn man Mitleid empfindet, bedeutet das, dass man mit einem anderen an dessen erlebten negativen Gefühlsqualitäten teilnimmt, sich seiner Drangsal erbarmt und ihm Güte entgegenbringt. Man zeigt eine stärkere innere Anteilnahme am Leid, oder der Not anderer.
Im Neuen Testament lebt uns Jesus Christus diese Eigenschaft in vielfältiger Weise vor und er zeigt Gleichnisse auf, aus denen wir etwas darüber lernen können. Ich denke da an das Gleichnis vom `verlorenen Sohn´. Einer seiner zwei Söhne wollte die Welt erleben und verprasste sein Erbe, der andere diente treu seinem Vater. Als das Geld des ersten ausgegangen war, verließen ihn auch seine `Freunde´. Als seine Not so groß war, dass ihm nicht einmal gestattet wurde, sich aus dem Futtertrog der Schweine zu sättigen, entschloss er sich zu seinem Elternhaus zurückzukehren. Der Vater, der ihn schon aus der Ferne kommen sah, lief seinem Sohn voller `Mitleid´ entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Er hatte soviel Mitleid, dass er das schmerzlich erlebte durch ein großes Freudenfest vergessen machen wollte, was bei seinem zweiten Sohn allerdings auf Unverständnis stieß (Lukas 15:11-32). So hat Christus mit einem jeden von uns, einem jeden Kind Gottes, so großes Mitleid, dass er sich selber für unsere Sünden als Opfer hingab (Mosia 15:9). Muss ich aufgrund seines Vorlebens ihm nicht auch in Sachen `Mitleid´ nacheifern? Wie stelle ich das an? Ich schiebe Vorurteile beiseite, lerne meine eigenen Gefühle kennen, beobachte mein Umfeld, zeige Interesse an anderen … .
Wie zeigst du aufrichtiges Mitleid?