Ich stand da als müßiger Zeuge

(Bild: Quelle)

Mormon weiter: „Und es begab sich: Ich lehnte es völlig ab, gegen meine Feinde hinaufzuziehen; und ich tat so, wie der Herr mir geboten hatte; und ich stand da als müßiger Zeuge, der Welt das kundzutun, was ich sah und hörte, gemäß den Kundgebungen des Geistes, der von Künftigem gezeugt hatte.“ (Mormon 3:16).

Ich stand da als müßiger Zeuge. Was meint Mormon damit, dass er als `müßiger Zeuge´ dastand? Es geht darum, dass die Nephiten nicht auf die Umkehrrufe des Herrn durch Mormon achteten und sich weiter gegen den Herrn versündigten, indem sie nun auf eigene Macht gestützt, den Feind besiegen wollten. Der Herr hatte Mormon aufgrund dessen untersagt, das Volk weiterhin im Kampf anzuführen (Mormon 3:15). So war Mormon dazu verurteilt, als `müßiger Zeuge´ mitzuerleben, wie das Volk sich in sein Unglück stürzte. Er musste `untätig´ bleiben, sollte seiner Funktion als Heerführer nicht nachkommen.

Somit war er ein `müßiger Zeuge´ dessen, was ab nun mit dem Volk geschah. Ich überlege mir, wo in unserem Alltag Situationen vorkommen, in denen jemand als `müßiger Zeuge´ fungiert. Da fallen mir viele Situationen ein. Stell dir vor, du stehst auf einem Bahnsteig, der Zug muss jeden Moment einfahren, da nehmen doch noch ein paar Jugendliche, die du vergeblich davon abhalten wolltest, nun doch die Abkürzung über die Gleise, um sich einen Umweg durch die Unterführung zu ersparen. Du kannst dir die Situation ja gerne weiter ausmalen. Du musstest als `müßiger Zeuge´ dastehen und zusehen, wie das Unglück seinen Lauf nahm. So sind wir häufig gezwungen ´müßige Zeugen´ zu sein. Wir haben unseren Nächsten Zeugnis von der Wahrheit des Evangeliums abgelegt, aber sie hatten kein Interesse. Je näher diese Menschen einem stehen, desto schmerzhafter für den zur `Untätigkeit´ gezwungenen Zeugen.

In welchen Situationen warst du schon mal ein `müßiger Zeuge´?

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