Mose auf dem Berg Sinai (Jean Léon Gérôme – öl auf leinwand – 1895)
(Bild: Quelle)
Der auferstandene Jesus Christus, der den Nephiten auf dem amerikanischen Kontinent, am Tempelplatz im Land Überfluss erschienen ist (3. Nephi 11:1,9-10), redet weiter zu ihnen: „Denkt nicht, daß ich gekommen bin, um das Gesetz oder die Propheten zu zerstören. Ich bin nicht gekommen, um zu zerstören, sondern um zu erfüllen; 18 denn wahrlich, ich sage euch: Nicht ein Jota und nicht ein Pünktchen vom Gesetz ist vergangen, sondern in mir ist es alles erfüllt.“ (3. Nephi 12:17-18).
Denkt nicht, dass ich gekommen bin, um das Gesetz oder die Propheten zu zerstören. Hier gibt es in der Einheitsübersetzung 2017, der King James Version und der Insprired Version of the Bible von Joseph Smith im Auftrage Gottes übersetzt eine kleine Abweichung. Im Vers 18 heißt es da: „Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.“ (Matthäus 5:17-18; Matthew 5:17-18; Matthew 5:19-20). Im Buch Mormon fehlt also der Zusatz: `Bis Himmel und Erde vergehen´. Auch weicht der letzte Teil des Satzes ab. Im Buch Mormon heißt es: `sondern in mir alles erfüllt ist´ anstatt `bevor nicht alles geschehen ist.´
Worum geht es bei dieser Aussage, dass Christus nicht das Gesetz oder die Propheten zerstört hat, sondern in ihm alles erfüllt wurde? Das Gesetz, welches hier gemeint ist, ist das Gesetz des Mose, das durch ihn erfüllt wurde und damit auch die Vorhersagen der Propheten des Alten Testaments. Erfüllt wurde beides durch sein `letztes Opfer´, sein Sühnopfer (Alma 34:13-14) und Er brachte nun das höhere Gesetz wieder, einen `neuen Bund´ (Jeremia 31:31-33; 2. Korinther 3:6), das Mose als Erstes am Berg Sinai empfing (Exodus 31:18), aber dann durch den Abfall der Israeliten zurückgezogen (Exodus 32:19) und durch das niedrigere Gesetz ersetzt wurde (Exodus 34:1). In beiden Gesetzen geht es um das `Opfer´, das auf Christus hinweist. Von Mose bis Christus handelte es sich um `Blutopfer´, ab Jesus Christus `forderte der Herr kein solches mehr, sondern ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist´ (3. Nephi 9:19-20). Ich erkenne, dass alle Gesetze, die der Herr gegeben hat und noch geben wird, Bestand haben, bis sie erfüllt sind. So wie sich die Einstellung und das Handeln von seinen Kindern verbessert, wird er auch die Gesetze anpassen. Dies verhilft uns, uns von Stufe zu Stufe weiter und höher zu entwickeln. Würden die Gesetze nicht angepasst, wenn sie erfüllt wurden, würden wir stets auf derselben Stufe verharren. Wir könnten uns nicht weiter entwickeln. Ich bin so dankbar, dass wir in dieser `Evangeliumszeit der Fülle´ auf Erden sein dürfen, und laufende Anpassungen durch die lebenden Propheten erleben können, um uns weiter in Richtung `Erben des Reiches Gottes´ zu entwickeln (4. Nephi 1:17).
Welche jüngsten Anpassungen hast du erlebt?